Wie bereits berichtet, wurde erstmals seit vielen Jahren wieder eine Steinkauz-Brut in Kraichtal dokumentiert. In einer Niströhre, die vom NABU-Kraichtal vor gut 20 Jahren aufgehängt wurde, hat ein Brutpaar vier Junge großgezogen.
Foto: Walter Batzler
Ende Juni hat der Nachwuchs erstmals die Brutröhre verlassen. Nach und nach haben die kleinen Kobolde den gesamten Brutbaum (ein alter Birnenbaum) kletternd erkundet. Während dieser Zeit wurden sie weiterhin von ihren Eltern mit Nahrung (überwiegend Mäusen) versorgt. Die Altvögel waren stets in Sichtweite und haben die Kleinen durch Rufe gewarnt, wenn Gefahr im Verzug war. Ca. zwei Wochen später konnten die vier bereits bis zum Nachbarbaum flattern. So haben sie nach und nach ihre Umgebung erobert. Inzwischen lernen die kleinen Käuze von ihren Eltern das Jagen. Jetzt werden sie sich ein eigenes Revier suchen. Steinkäuze sind eigentlich sehr standorttreu. Wenn sie genügend Höhlen für den Unterschlupf und genügend Nahrung finden, stehen die Chancen gut, dass sie in der Umgebung der Brutröhre ein eigenes Revier besetzen. Natürlich versuchen wir dem Nachwuchs das Bleiben so einfach wie möglich zu machen. Darum wird der Nabu-Kraichtal zusammen mit einigen befreundeten Helfern weitere Steinkauzröhren in der Umgebung der Brutröhre installieren.
Möchten Sie aktiv werden für den Steinkauz?
Pflegen Sie ihre Obstwiese. Damit helfen Sie dem Steinkauz, erhalten ein wichtiges Stück lokaler Kultur und können auch noch direkt die Früchte Ihrer Arbeit ernten. Insbesondere große alte Bäume, auch abgängige und tote Bäume sind für den Steinkauz wichtig, weil er hier Bruthöhlen und Unterschlupfmöglichkeiten finden kann. Auch die Pflege von Kopfweiden ist für den kleinen Kobold eine große Hilfe. Wenn es keine geeigneten Baumhöhlen in Ihrer Obstwiese gibt, können Sie eine spezielle Steinkauzröhre als Ersatz anbringen. Wichtig ist dabei, dass die Röhren an geeigneten Stellen und auf die richtige Art und Weise angebracht werden. Die Steinkauzröhre sollte einen Marderschutz haben. Falls Sie nicht selbst Eigentümer sind – wie wäre es, den Besitzer einer Streuobstwiese über den Steinkauz aufzuklären?
Die kleinen Kobolde sind für Ihre Hilfe dankbar.
Weitere Informationen finden Sie zum Beispiel hier:
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/vogel-des-jahres/1972-steinkauz/index.html
https://nrw.nabu.de/imperia/md/content/nrw/steinkauzschutz_in_nrw_-_faltblatt.pdf
Für Fragen und Anregungen steht Ihnen der NABU Kraichtal gerne zur Verfügung. Kontakt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder Walter Batzler 0151 / 20 15 15 00