Der Steinkauz ist eine der kleinsten Eulen in Baden-Württemberg. Mit einem Gewicht von bis zu 200 g erreicht er Amselgröße. Im Gegensatz zu den meisten Eulen ist der Steinkauz auch tagaktiv. Sein Lebensraum sind offene, mit Baumreihen und Feldgehölzen durchsetzte Kulturlandschaften, die mit einem ausreichenden Angebot an geräumigen Bruthöhlen und Tageseinständen ausgestattet sind. Die Hauptnahrung sind Bodentiere der offenen Landschaft, vor allem Kleinsäuger bis zur Maulwurfgröße, aber auch Insekten und Regenwürmer, die bis zu 75% der Beutetiere ausmachen. Bis in die 60er Jahre war der Steinkauz als Brutvogel hier weitverbreitet.

Foto: Steinkauz von H.-O. Gässler

Im Bereich Nordbaden sind heute leider nur noch wenige Exemplare in der freien Natur vorhanden, da die Steinkauzpopulation dort, bis auf wenige lokale Restbestände, erloschen ist. Die in früheren Jahren durchgeführten Flurbereinigungsmaßnahmen und das Entfernen von Streuobstbeständen zerstörten die vorhandenen Biotope. Wiesen- und Grasflächen wurden zu Ackerland. Monokulturen entstanden, die Lebensgrundlage für viele Pflanzen- und Tierarten wurde entzogen.

Doch es gibt Hoffnung: Durch die Umstrukturierung in der Landwirtschaft – Ackerflächen werden wieder zu Wiesenflächen - bieten sich große Chancen, neue Lebensgrundlagen zu schaffen und zu sichern. In letzter Zeit entstehen wieder die für den Steinkauz notwendigen Wiesenflächen. Weiterhin ist zu beobachten, dass durch die Verstärkung der Pferde- und Schafhaltung extensiv genutzte landwirtschaftliche Strukturen entstehen.

Neben der Erhaltung von alten Baumbeständen in vorhandenen Streuobstwiesen und gezielten Nachpflanzungen wird durch das Anbringen geeigneter Nisthöhlen dir Brutmöglichkeit erhöht.

Wie klingt der Ruf des Steinkauzes? Diese und noch andere Informationen finden sich im Internet auf der Homepage des NABU Dachverbands unter:

www.nabu.de/aktionenundprojekte/vogeldesjahres/1972-dersteinkauz/

Bild von Hans-Otto Gässler, NABU Bretten

Beim NABU Bretten wurde 2012 eine Steinkauzbrut mit 4 Jungtieren beringt:

www.nabu-bretten.de/NABU/front_content.php?idcat=72&idart=313