Am 25. März 2011 fand im Gasthaus Cafe Oberst in Unteröwisheim die JHV der NABU Gruppe Kraichtal e.V. statt. Der 1. Vorsitzende Thomas Eckl begrüßte die anwesenden Mitglieder und Freunde des Vereins.
Zu Beginn stand der Rückblick auf das vergangene Jahr, welches vor allem durch die Umstrukturierung des Vereins geprägt war. Nach wie vor stellte man fest, daß Biotopverstöße nicht ernst genommen werden und der Flächenverbrauch "scheibchenweise" weitergeht. Weder vom eigenen Dachverband noch von den regionalen Behörden hat man hier Unterstützung erhalten. Die Gruppe suchte deshalb das Gespräch mit benachbarten Naturschutzverbänden, mit der Stadtverwaltung Kraichtal sowie mit den Kraichtaler Landwirten und den Jägern.
Die positive, ehrliche Kommunikation untereinander soll nun noch durch gemeinsame Projekte ergänzt werden. Dabei geht es weiterhin um den Erhalt alter, landschaftsprägender Hochstamm-Obstbäume und kraichtaltypischer Biotopflächen, um die Anlage von Lerchenfenstern auf bewirtschafteten Flächen, sowie um die Weiterführung des ins Stocken geratenen AOK-Projekts Science-Kids, das den Kindern das Zusammenspiel von Landwirtschaft und Naturschutz erklären soll, oder um gemeinsam durchgeführte Jugendveranstaltungen.
Eine sinkende Mitgliederzahl bereitet nach wie vor Probleme, welche eine intensive Öffentlichkeitsarbeit rechtfertigt. Die NABU Jugendgruppe bietet dabei eine gute Basis, den Kindern und Jugendlichen natürliche Zusammenhänge verständlich zu machen und das Interesse dafür zu wecken. So berichtete Rainer Petri über die bisherigen Veranstaltungen, die bei Jung und Alt großen Anklang gefunden haben. Diese Jugendarbeit wird 2011 stark im Vordergrund stehen.
Der vom NABU Kraichtal betreute Krötenzaun in Gochsheim erfüllt nach seiner Erweiterung noch besser seinen Zweck. Leider können dadurch die Vorjahreszahlen der gesammelten Amphibien nicht mehr mit den aktuellen Fangzahlen verglichen werden. Bemühungen stellte der NABU Kraichtal auch hinsichtlich zusätzlicher Nisthöhlen für den Steinkauz an. So wurden die bereits 15 bestehenden Röhren durch eine Spende des Bresch Henne Mühlinghaus Landschafts-Planungsbüros aus Bruchsal auf ca. 30 Röhren aufgestockt. Es kann jedoch derzeit keine Kauzbrut im Kraichtal nachgewiesen werden. Nicht nur der Mensch, auch der größere Waldkauz und andere Fressfeinde, wie Marder, setzen dem putzigen Gesellen zu. Die Rodung alter Obstbäume scheint rückläufig. Zugute kommt dies auch besonders dem Vogel des Jahres 2011, dem Gartenrotschwanz, der in den gewaltigen Stämmen dieser Obstbäume Bleiben findet.
Da die Kassenprüfung und Vorstandswahlen erst im nächsten Jahr wieder anstehen, wurde die Entlastung des Vorstands durch Peter Kaiser ausgesprochen. Die Versammlung hatte dieser voher ohne Enthaltungen oder Gegenstimmen zugestimmt.
Erfreulich ist, dass Thomas Eckl drei langjährige Mitglieder mit einem Geschenk, einer Urkunde und der Ehrennadel des NABU Landesverbandes für 30 Jahre Engagement im Naturschutz auszeichnen kann. Da nur Peter Kaiser persönlich anwesend war, erhalten Mathias Kaiser, langjähriger Vorsitzender, und Herr Haas die Auszeichnungen zu einem späteren Zeitpunkt persönlich durch den 1. Vorsitzenden. An dieser Stelle nochmals Danke für die aktive oder passive Unterstützung unserer Arbeit.
Positiv ist, daß 2011 im Rahmen der ÖKO-Regiotour zwei Touren unter der Regie des NABU Kraichtal angeboten werden können. Eine Vogelstimmenführung rund um Oberöwisheim und eine pflanzenkundliche Exkursion in Unteröwisheim. Zum Schluß stand Hermann Geyer, Vorstand vom Verein für Vogel- und Naturschutz Dettenheim, zur Diskussion über effektiven Naturschutz zur Verfügung. Naturschutzwarte als Bindeglied zur Unteren Naturschutzbehörde werden auch für Kraichtal notwendig sein, um bei Verstößen vor Ort reagieren zu können.