Rückblick

Beim NABU Kraichtal Stammtisch am Freitag,14. November 2014, entführte Norwin Hilker, vom NABU Cleebronn, die zahlreichen Naturinteressierten in die schöne Welt der Kraniche.


 

Norwin Hilker beleuchtete den Kranich von einer anderen, neuen Seite

 

Mit dem Vortrag gab der „Crane Crazy“, der „Kranichsüchtige“, wie er sich selber nannte, Einblicke und Überraschendes rund um diesen größten, flugfähigen Vogel (Spannweite 2,20 bis 2,45 m) zum Besten. In Schweden ist der Kranich der Vogel des Glücks und wird als Frühlingsbote geschätzt. Von den 15 Arten bekommt man hier zu Lande nur den Graukranich zu Gesicht. Seinen Namen hat der Kranich aus dem Indogermanischen abgeleitet bekommen, was dort so viel wie „Krächzer“ bedeutet. Die trompetenartigen Laute und das große Stimmvolumen dieses Vogels entstehen durch den besonderen Bau und die enorme Länge der Luftröhre – bis zu 1,30 m.




Besonders schön ist das übereinstimmende Auftreten dieser Vogelpaare anzusehen: Putzen, Fressen, Springen, alles im partnerschaftlichen Gleichklang. Bei einer Lebenserwartung von bis zu 35 Jahren, bleiben die Paare meistens lebenslang zusammen. Der Zugvogel ernährt sich sowohl pflanzlich, als auch tierisch und benötigt deshalb feuchte Gebiete, Äcker und Felder zur Nahrungsbeschaffung. Es wird pro Saison nur eine Brut mit 1-2 Küken aufgezogen, die bereits nach 2-4 Tagen als Nestflüchter das Nest verlassen und dann außerhalb noch bis zu 10 Wochen von den Alttieren betreut werden. Die jungen Kraniche wachsen sehr langsam und gründen erst nach 5-6 Jahren eine eigene Familie.


Graukranich  (Foto NABU.DE)

 

Es ist kein Wunder, daß der Kranich in der Mythologie, der Literatur und der Poesie vieler Völker eine bedeutende Rolle spielte. In Ägypten galt er als Sonnenvogel und oft war er Sinnbild für Treue, ein langes Leben und wachsame Fürsorge. Herr Hilker hat die Kranich-Präsenz in der Literatur ebenso beleuchtet, wie die alten Mythen, bis hin zur Kunst verschiedener Epochen und die moderne Werbung. So finden sich diverse Kranich-Figuren im Tai Chi und Qigong, das Markenzeichen der Lufthansa ist ein Kranich, Friedrich Schiller schrieb „Die Kraniche des Ibykus“, Wilhelm Busch „Der kluge Kranich“, Äsop die Fabel „Der Wolf und der Kranich“ und diese Aufzählung könnte man noch lange fortsetzen. Wirklich ein besonderes Tier – dieser Kranich!

Noch mehr Informationen über den Kranich:

Wilhelm Busch "Der kluge Kranich"

NABU.DE Zug der Kraniche

Kranichschutz in Deutschland

Origami Kranich falten