Am 12. September fanden sich zahlreiche Naturinteressierte zu dem Vortrag über Orchideen im Café Oberst in Unteröwisheim ein. Der NABU Kraichtal hatte an diesem Tag zum Stammtisch und zu einer bildlichen Vorstellung der auch im Kraichtal heimischen Orchideen wie zum Beispiel das Knabenkraut, die Pyramidenorchis, die Bocksriemenzunge und verschiedene Ragwurzarten eingeladen.

Pyramidenorchis (K. Treffinger)

 
Bienenragwurz (K. Treffinger)

Karl Treffinger, vom NABU Bretten, brachte den anwesenden Gästen nicht nur die Schönheit dieser exotisch anmutenden Pflanzen nahe, sondern auch viele Hintergrundinformationen. Die zwei hodenförmigen Wurzelknollen (griechisch orchis = Hoden) haben der Pflanze ihren Namen gegeben. Keine andere Pflanzenfamilie hat ein solches Spektrum, was Form, Größe und Farbe der Blüten anbelangt - es sind aber immer sechs Blütenhüllblätter.

Orchideen bilden millionen sehr kleiner Samen ohne Fruchtkörper aus, die deshalb in der Regel nicht ohne Symbiosepilze im Boden keimfähig sind. Der Pilz übernimmt dann weiterhin die Versorgung der Pflanze mit Nährstoffen. Das Umpflügen eines Grundstücks mit Orchideenbesatz, der Nährstoffeintrag oder Chemieeinsatz zerstört den Pilz im Boden und die schöne Pflanze ist damit an diesem Standort verschwunden. So macht es auch keinen Sinn, eine Orchidee auszugraben und in den eigenen Garten zu setzen. Ohne Pilz im Boden am neuen Standort geht die Blume zu Grunde.

 

Frauenschuh (K. Treffinger)                                                 Bocksriemenzunge (K. Treffinger)


Diese NABU-Veranstaltung hat wieder gezeigt, wie vielfältig und schön unsere Kraichgau-Landschaft mit den dort heimischen Pflanzen ist und dass sie besonderen Schutz verdient. Besonders müssen in diesem Zusammenhang die Pflegeprogramme der Stadt Kraichtal erwähnt werden, die einen erheblichen Beitrag zur Erhaltung dieser besonderen Pflanze leisten.