4. Juli 2011 - Überwiegend an Weinbergen wurden früher an besonders steilen Hangabschnitten Trockenmauern errichtet, so auch am südlichen Hang des Seebergs. Die Mauern stellen ein wichtiges Biotop für zahlreiche Pflanzen und wärmeliebende Tiere dar. In den nicht verfugten Mauern finden Eidechsen, Erdkröten, Wildbienen, Mäuse, Blindschleichen und Nattern, aber auch viele Insekten eine Heimat. Landwirtschaftlich hatten die Mauern die Funktion, den Bodenabtrag bei Niederschlag zu vermindern.
Treffpunkt der NAJU Kraichtal war an diesem Samstag das Kraichtaler NSG "Seeberg". Zuerst wurde den Kindern eine intakte Trockenmauer gezeigt und die Bautechnik erklärt. Welche Steine nach unten kommen, welche die Mauer abschließen und wie die Steine zu schichten sind, damit die Mauer auch stabil bleibt. Dann ging es ans Werk. Zuerst wurden die Aufgaben aufgeteilt. Die eine Gruppe legte die vorhandene Mauer von Bewuchs frei und die andere Gruppe baute den eingefallenen Teil der Mauer wieder auf. Während des Projekts kamen immer wieder verschiedene Mauerbewohner zum Vorschein oder flogen vorbei. Mehrere Male schauten Zauneidechsen aus den Fugen oder huschte über die Schuhe der Kinder. Beim Freilegen der Trockenmauer wurden Ameisenkolonien entdeckt, aber auch der Wintervorrat von Mäusen. Um die Mauer herum flogen zahlreiche Schmetterlinge, ganz in der Nähe stand eine Orchidee und eine Schwebfliege machte es sich auf den Händen der Kinder gemütlich. Nachdem die Trockenmauer errichtet war, setzte sich zur Freude des Teams, gleich ein prachtvolles Zauneidechsen-Männchen auf die Mauer und bedankte sich so bei den Kindern. Um 12 Uhr wurden die Kinder am Ausgangspunkt wieder von Ihren Eltern abgeholt.