Februar 2012 - Erstaunlich war in diesem Winter die hohe Anzahl der Wacholderdrosseln, die sich als Wintergäste aus dem Norden und Osten Europas im Kraichtal eingefunden haben. Diese finden nur dort einen geeigneten Platz zum Überwintern, wo sie auch genug Futtermöglichkeiten und Deckung vorfinden. Fallobst unter den Bäumen und ausreichende Bereiche mit Hecken, wenn möglich Hagebutten oder Ebereschen-Bäume, sind die besten Voraussetzungen hierfür.

 

Wer mit offenen Augen die Kraichbachauen beobachtete, dem sind sicherlich auch die schneeweißen Silberreiher aufgefallen, die während der Winterzeit zur Nahrungssuche auf den Feuchtwiesengebieten unterwegs waren. Die Hauptnahrung besteht bei Silberreihern in dieser Jahreszeit aus Mäusen.

Des weiteren war ein Kornweihen-Männchen, mit seinem Pendelflug auf Futtersuche im weiteren Bereich des Landskopfes, zu beobachten. Seine Hauptnahrung besteht neben Mäusen auch aus Kleinvögeln. Kornweihen sind ebenfalls nur Wintergäste im Kraichtal.

Bemerkenswert war außerdem noch die Anwesenheit eines Singschwanes, der sich in der Nähe von Münzesheim–Ost auf einem abgeernteten Maisfeld eingefunden hatte, um sich dort von den Resten zu ernähren und die kalten Tage zu überstehen.

Von den großen Schwärmen der Bergfinken, deren Einflug vor dem Kälteeinbruch im Süden Baden Württembergs gemeldet wurden, konnte hier nichts beobachtet werden. An dieser Stelle nochmals vielen Dank für die Unterstützung und Meldungen aus der Bevölkerung zu solchen nicht ganz alltäglichen Beobachtungen.

Wer bewusst am ersten Märzwochenende durch die Natur gegangen ist, konnte die Anzeichen deutlich erkennen. Das veränderten Rufen der Meisen und Finken. Die Hohltauben sind wieder an ihrem Brutrevier angekommen und machen sich mit ihren Rufen bemerkbar. Ebenso konnte der Rotmilan wieder in der Nähe seines alten Brutplatzes beobachtet werden. Er kommt als Kurzstreckenzieher recht früh zurück und pendelt Anfang März schon durch sein Revier. Wobei er, wenn die Umgebung noch stimmt, seinen alten Nistbaum bevorzugt. Die Winterzeit ist jedoch eindeutig vorbei – der Frühling ist da.